Die ganze Woche vor der Hochzeit von Niccole und Benjamin habe ich immer wieder den Wetterbericht angeschaut. Und jeden Tag war dieser schlechter als am Tag zuvor. Regen, viel Regen und kaum eine Chance für etwas Sonnenschein für den Samstag. Als ich viel zu früh in Davos ankam und in einem kleinen Restaurant mein Mittagessen ass, goss es sinnflutartig vom Himmel. Die Strassen in Davos hatten zeitweise bestimmt 10cm Wasser. Die mit ihren Schirmen rennenden Passanten wurden jedes Mal von den vorbeifahrenden Autos angesprizt. Und der Wetterbericht sagte für den Nachmittag das gleiche Wetter voraus. Aber vom Wetter lassen wir uns nicht stoppen.
Niccole und Benjamin kommen beide aus Calgary, Kanada. Vor etwas mehr als einem Jahr sind sie zusammen aus beruflichen Gründen nach Davos gezogen. Und da beide gerne und viel mit dem Bike oder den Wanderschuhen unterwegs sind und ihnen die Region rund um Davos so gut gefällt, entschieden sie sich, gleich hier zu heiraten. Wie eng sie dennoch mit ihren Familien und Freunden in Kanada verbunden sind zeigt die Tatsache, dass fast 40 Personen speziell für die Hochzeit von Übersee anreisten. Während sich Niccole und Ben für die Trauung vorbereiteten, schien keine Wetterbesserung in Sicht. Auch nicht während der Trauung in der Marienkirche in Davos. Aber die beiden nach der Trauung vor der Kirche die Gratulatioen engegennahmen war es auf einmal Trocken. Und sogar ein kleine,r aber umso hoffnungsvoller blauer Flecken am Himmel war zu sehen. Nun ging es weiter ins nahe und wunderschön naturbelassene Sertigtal. Und wir glaubten unseren Augen nicht, aber der Himmel öffnete sich und die dunklen Regnewolken zogen weiter. Ja, sogar ein paar Sonnenstrahlen kamen durch. Somit konnten wir wie eigentlich ganz ursprünglich auch geplant, in den Wiesen rund um das Hotel Walserhuus die Portrait-Session machen.
Am Abend genossen wir das feine, lokale Essen (u.a. Capuns) des Restaurants und die sehr familiäre und warme Stimmung. Bei solch persönlichen Momente als eigentlich komplett Fremder dabei zu sein und diese festzuhalten ist immer eine grosse Ehre für mich. Ich wäre nicht vier weitere Stunden geblieben, nachdem ich eigentlich Feierabend gehabt hätte, wenn ich nicht den Abend und die spannenden Menschen genossen und sie mich wie ein Freund behandelt hätten. So war der Tag schlussendlich, entgegen den Wettervorhersagen, sonnig und warm. Auch im übertragenen Sinn…