Nach einer Woche Pause geht es heute weiter mit der fünften und zweitletzten Folge der Serie. Und heute geht es nicht um Technik, Porfolios oder Erfahrung, sondern nur um den Menschen hinter der Kamera.
Aber wie immer, falls Ihr die vier vorhergehenden Post noch nicht gelesen habt, empfehle ich Euch dies zuerst zu tun. Diese Artikel findet Ihr hier.
1. Das Angebot
2. Die Produkte
3. Der fotografische Stil
4. Die Konstanz in den Bildern
5. Der Mensch hinter der Kamera
Der Mensch hinter der Kamera ist fast genau so wichtig – wenn nicht sogar wichtiger – als sein Portfolio. Das mag sich für einige etwas Übertrieben anhören. Aber es ist meiner Meinung nach absolut wahr und ein nicht zu unterschätzender Faktor. Denn der Fotograf folgt dem Brautpaar den Tag lang auf Schritt und Tritt. Gute Fotografen können dies ohne dass das Brautpaar gross von ihm Kenntnis nimmt. Doch muss zwingend ein Sympathie- und Vertauensverhältnis zwischen dem Fotograf und dem Brautpaar entstehen. Wer sich vor der Linse eines Fotografen nicht sicher fühl, wird auch mit den Bildern nicht zufrieden sein. Da können die im Vorfeld gezeigten Bilder noch so gut sein, aber wenn man mit dem Hochzeitsfotografen nicht die gleiche Wellenlänge teilt, ist es praktisch unmöglich, gut auf Fotos auszuschauen.
Verschiedene Aspekte sind dabei zu beachten: Passt der Fotograf altersmässig in die Gesellschaft oder ist er zu jung oder zu alt (ok, zugegeben, das Alter ist nur eine Zahl), passt er von seiner Art her zur Gesellschaft, spricht er die gleiche Sprache wie die meisten Personen an der Hochzeit usw. Aber schlussendlich ist es nur das eigene Bauchgefühl, welches einem hier eine Antwort geben kann. Das liegt ja selten falsch.
Mein Tipp: Es geht nichts über ein persönliches Treffen um den potentiellen Hochzeitsfotografen besser kennen zu lernen. Nimmt sich der Fotograf dabei Zeit für Euch, zeigt er echtes Interesse, hört er aufmerksam zu und ist er auch an Euch als Menschen Interessiert? Oder spult er einfach seine Verkaufsfloskeln ab und versucht so schnell wie möglich den Deal klar zu machen? Nehmt Euch genügend Zeit, um den Fotografen besser kennen zu lernen. Sicher 90 Minuten, besser noch länger.
Für seriöse Hochzeitsfotografen ist dies kein müssiger Termin, sondern sie tun dies auch aus eigenem Interesse. Denn je besser der Fotograf das Brautpaar, ihre Eigenheiten, Wünsche und Vorstellungen und den ganzen Ablauf der Hochzeit kennt, desto besser werden am Schluss auch seine Fotos. Sprecht mit dem Fotografen nicht nur über die Fotos und Angebote, sondern auch über Privates. Könnt Ihr Euch vorstellen, mit dem Fotografen auf ein Abendessen zu gehen und gerne mit ihm eine Flasche Wein zu teilen? Falls ja, habt ihr eine gute Option zur Hand. Falls nicht, solltet Ihr weiter nach “dem Richtigen” suchen.
Der nächste und sogleich letzte Artikel in dieser Serie behandelt die Preise von Hochzeitsfotografen und die Frage, was einem gute Hochzeitsfotografie überhaupt Wert ist.