Die besten Tipps bei der Auswahl der Hochzeitsfotografen (6. Teil: Die Kosten)


Nach einer etwas längeren Pause kommen wir heute zum “Serienfinale”. Jedenfalls ist dies der letzte Tipp bei der Auswahl des Hochzeitsfotografen. Neben den Bildern, den Produkten oder des Menschen hinter der Kamera entscheidet oftmals natürlich auch das Budget über die Wahl des Fotografen. 

Einige Fotografen verkaufen ihre Dienste zu Budgetpreisen, andere hingegen scheinen völlig überrissen und unbezahlbar zu sein. Aber bevor wie in dieses spannende Thema eintauchen, empfehle ich Euch wie immer die Tipps eins bis fünf vorab zu lesen, falls Ihr dies noch nicht gemacht habt.

1. Das Angebot
2. Die Produkte
3. Der fotografische Stil
4. Die Konstanz in den Bildern
5. Der Mensch hinter der Kamera

6. Die Kosten
Gute Hochzeitsfotografie hat seinen Preis. Und dieser ist bei Profis relativ hoch, was viele Paare davon abschreckt, einen Profi zu engagieren. Doch für den hohen Preis bekommt auch dementsprechende Qualität, welche Ihr von Amateuren einfach nicht bekommt. Und zwar nicht nur was die Bilder, sonder auch der ganze Service und die Produkte betrifft. Wie überall im Leben, bekommt man das, für was mach auch bezahlt. Und sieht etwas zu gut aus, um wahr zu sein – ist es in 99% der Fälle auch so. Und professionelle Hochzeitsfotografen halten für Euch nicht nur Eure Hochzeit fest, sondern beraten Euch weiter hinsichtlich Ablaufplanung, Locations und anderen Dinge, welche sie auf Grund ihrer Erfahrung gerne Euch weitergeben.

Aber wieso sind die relativ hohen Preise überhaupt legitim? Verschiedene Faktoren kommen hier ins Spiel. Beginnen wir mit der Nachfrage. Top Fotografen werden viel und früh gebucht, meist ein Jahr bis 6 Monate im Voraus. Und da das Angebot an solch guten Fotografen begrenzt ist, steigt nun mal auch der Preis für Ihre Dienstleistungen. Hinzu kommt, dass viele Fotografen sich auf eine gewisse Anzahl Hochzeiten pro Jahr begrenzen. Was das Angebot weiter verkleinert und den Preis steigen lässt. Das machen die Fotografen aber nicht primär, um höhere Honorare zu verlangen, sondern weil Hochzeitsfotografie enorm viel Arbeit vor und nach der Hochzeit bedeutet. Und auch die Tage bei Fotografen haben nur 24 Stunden. Um ein hohes Mass an Qualität und Kundenservice zu wahren, muss man sich zwangsweise beschränken.

Das eigentliche Fotografieren während der Hochzeit ist zeitmässig ein kleiner Teil des Ganzen. Vor und nach der Hochzeit stehen Arbeiten an, welche viel Zeit in Anspruch nehmen. So gehören folgende Arbeiten zu jeder einzelnen Hochzeit: ein bis zwei persönliche Kundengespräche beim Paar, sonstige Abklärungen mit der Location, den Organisatoren (Trauzeugen, Wedding-Planner), Verträge aufsetzen, Kontrolle des Materials, Anfahrt, Rückfahrt, Backup der Bilder, Selektion der geschossenen Bildern (bei Ganztages-Reportagen sind das zirka 2’500 anschauen und aussortieren) Nachbearbeitung der ausgewählten Bilder, Gestalten von Umschlägen, Gestallten von Büchern, Produktionshandling von Prints, erstellen von Slideshow und Galleries, und, und, und… Und all diese Arbeiten müssen natürlich auch bezahl sein und nicht nur die eigentlichen Stunden vor Ort während der Hochzeit.

Einen weiteren Punkt ist, dass Profis sich stetig mit Fachliteratur und mit Workshops weiterbilden und dadurch stetig Ihre Qualität zu erhöhen versuchen. Aber gute Workshops sind leider nicht ganz günstig. Dafür wird ein guter Fotograf andere Ergebnisse liefern, Onkel Tom, der sich vor drei Wochen nun auch eine Spiegelreflexkamera gekauft hat und nun die ganze Hochzeit für 500 Franken fotografieren würde…
Nicht zu vergessen die Ausrüstung. Eine professionelle Kameraausrüstung (zwei Bodies, einige Objektive und Blitze) können schnell 15’000 Franken oder mehr kosten. Doch auch hier unterscheiden sich Amateure und Profis. Wo Amateure mit Consumer-Cams und Normalobjektiven nur unterbelichtete Fotos schiessen, können kann man mit lichtstarken Objektiven und professionellen Kameras immer noch absolute brauchbare Resultate erzielen.

So beginnen die Angebote für eine Ganztages-Reportage (zirka 12 Stunden, inkl. den Daten auf DVD) bei etwa 4’000 Franken. Nach oben sind die Preise offen. Und bei dem genannten Preis sind Produkte wie schöne Hochzeitsalben oder Abzüge eigentlich noch nicht dabei und werden zusätzlich verrechnet. Viele werden nun sagen, dass das nicht im Budget liegt. Die Frage ist jedoch auch immer, was einem solche Fotos persönlich Wert sind. Und zwar nicht nur heute, sondern auch in fünf, zehn, oder 20 Jahren. Und diese Frage kann jeder nur für sich alleine beantworten.

Ebenfalls muss man sich Fragen, ob man bereit ist, für schöne Hochzeitsfotos bei anderen Elementen Kompromisse einzugehen. So kann man sich die Frage stellen, was einem wichtiger ist, professionelle Hochzeitsfotos oder lieber den etwas teureren Wein und ein zusätzlicher Gang beim Essen. Für die einen wird es der Wein sein, für die anderen die Fotos. Und beides ist völlig legitim.

Mein Tipp (und dieser kommt nicht vom Hochzeitsfotografen Pascal, der von Hochzeiten lebt, sondern von Pascal, dem Menschen): Seht den Budgetpunkt „Hochzeitsfotografie“ nicht nur als gewöhnlicher Aufwandsposten, sondern als Investition an. Denn praktisch alles an einer Hochzeit ist vergänglich. In 20 Jahren bleiben nur noch die Erinnerungen, die Hochzeitsringe und das Fotobuch (und die DVD). Und jede Braut, die schlechte Fotos erhalten hat, wird Euch beipflichten, bei diesem Punkt nicht zu sparen. So sage ich immer wieder, dass die emotionalen Kosten für schlechte Hochzeitsfotografie viel höher sind, als die effektiven Kosten für professionelle Hochzeitsbilder.

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