Die besten Tipps bei der Auswahl des Hochzeitsfotografen (3. Teil: Der fotografische Stil)

Heute geht es in der Serie „Die besten Tipps bei der Auswahl des Hochzeitsfotografen“ um den fotografischen Stil. Neben der Person hinter der Kamera ist dies wohl ein der wichtigsten Entscheidungen, wenn es darum geht, einen Hochzeitsfotografen zu wählen.
Falls Ihr die ersten zwei Teile dieser Serie noch nicht gelesen habt, dann empfehle ich Euch diese zuerst zu lesen. Ihr findet diese Artikel unter den folgenden Links:

1. Das Angebot
2. Die Produkte

3. Der fotografische Stil

Grundsätzlich und etwas vereinfacht gesagt gibt es zwei Stilrichtungen in der Hochzeitsfotografie:

Da wäre einmal die klassische Art, Hochzeiten zu fotografieren. Bei dieser stehen inszenierte und gestellte Bilder im Vordergrund. Diese Herangehensweise war bis zu Beginn des neuen Jahrtausends am meisten Verbreitet. Heutzutage wird die klassische Hochzeitsfotografe vor allem von den älteren Hochzeitsfotografen und (überraschenderweise) von etablierten Fotostudios und -Geschäften gewählt. Der Vorteil dieses Stiles ist, dass man schon vor der Hochzeit ziemlich genau weiss, welche Fotos man erhalten wird. Dafür muss man vorrangig nur einen Blick in das Portfolio des jeweiligen Fotografen werfen. Die Paarfotos werden meist nach einem klaren Ablaufplan geschossen. Das gleiche gilt für den Rest der Hochzeit. Oftmals halten sich diese Fotografen an eine eigene oder vom Bautpaar angefertigte „Shot-List“.

Die zweite Stilrichtung ist die Fotoreportage. Diese entstand zu Beginn des neuen Jahrtausends in England und in den USA und erlangte weltweit innerhalb kurzer Zeit grosse Popularität. Bei dieser Art des Fotografierens hält der Fotograf fest, was natürlich geschieht. Dabei stehen nicht die klassischen, fast nach Drehbuch geplanten Momente wie der Einlauf der Braut, der erste Kuss, der erste Tanz usw. im Mittelpunkt. Der Foto (-Journalist) hält zwar auch diese Momente gekonnt ein, aber er legt vor allem auf die vielen, im ersten Augenblick unscheinbaren Momente dazwischen viel Wert. Es geht hier mehr um Natürlichkeit und Emotionen als um perfekt inszenierte Bilder. Schlussendlich sollen echte Momente und Emotionen eingefangen werden.

Der zweite Stil ist mit etwas als mehr als 10 Jahren relativ jung. Ist der Hochzeits-Fotojournalismus daher nur ein Trend, der wieder vorbei zieht? Nein, kann ich Euch mit voller Überzeugung antworten. Denn gute, klassische Reportagefotografie gibt es schon seit zirka den 1920er Jahren und ist heute genau so „in“ wie in ihren Anfängen. Besser gesagt ist die Reportagefotografie meiner Meinung nach Zeitlos. Denn sie ist einfach ein Zeitdokument welches die Realität abbildet und folgt keinen eigentlichen Trends.

Und wenn wir gleich beim Thema Trends sind. Lasst Euch nicht von Trends verführen. Im Moment ist beispielsweise der Vintage-Look ziemlich hipp. Das mag für ein einfachs Shooting toll sein. Aber legt darauf Wert, dass Eure Hochzeit natürlich fotografiert wird. In fünf Jahren ist der Trend vorbei und Ihr werdet Euch wünschen, Ihr hättet diesen „supercoolen und total trendigen“ Ausbleichfilter nicht über all Euren Hochzeitsfotos.

Ich halte mich bewusst zurück mit einem Tipp, für welchen Stil man sich entscheiden sollte. Schliesslich ist das einfach eine Geschmacksfrage und muss jedes Paar selbst entscheiden. Deshalb:

Mein Tipp: Entscheidet Euch für einen Stil und legt Euch dementsprechend auf einen Fotografen fest, der diesen Stil sicher und gekonnt ausübt. Ein klassischer Hochzeitsfotograf wird nicht die Dinge sehen und festhalten können, welcher ein Reportagefotograf sieht. Und ein Reportagefotograf wird nicht seine Philosophie über den Haufen werfen, und nach einer Shot-List fotografieren. Wenn ein Fotograf Euch sagt, er könne alles abdecken, dann überlegt Euch Eure Wahl nochmals. Einen Verteidiger schickt man ja auch nicht in den Sturm und erwartet Tore am Laufmeter…

Ein weiterer Tipp von mir ist, dass Ihr Euch das gesamte Portfolio des gewünschten Fotografen genau anzuschaut. Und zwar einerseits hinsichtlich Konstanz bezüglich der Art und des Stiles des Fotografierens, Andererseits bezüglich der Nachbearbeitung der Bilder. Wählt nur jemanden aus, der über viele Hochzeiten einen ähnlichen Bildstil produziert. Schliesslich wollt Ihr Euch im Vorfeld auf einen Stil festlegen und nicht im Nachhinein von Photoshop-Experimenten überrascht werden.

Welcher Stil gefällt Euch? Auf was würdet Ihr Wert legen? Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht. Schreibt Eure Meinungen in die Kommentarfunktion unter dem Post.

In der vierten Serie behandeln wir die Erfahrung des Fotografen, Umgang mit seiner Ausrüstung und wie schon in diesem Post kurz angesprochen: die Konstanz der Bilder.
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