New York Times – auf dem IPad

Vor zwei Tagen habe ich die Vorzüge und negativen Punkte des IPads hier erläutert. Auch habe ich erwähnt, wie solche Tablets die Print-Industrie evolutionieren könn(t)en. Wobei ich zugeben muss, dass dies meiner Meinung nach hauptsächlich für die News- und Unterhaltungs-Print Industrie gilt. Bücher (Belletistik) werden wohl noch eine Weile auf Papier gedruckt werden. Einfach weil bei z.B. Romanen Bilder, Videos und Updates keine oder nur eine sehr kleine Rolle spielen. E-Sachbücher könnte ich mir vorstellen, könnten hingegegen schon ein Erfolg werden. Gerade Grafiken, Schemata, Prozess-Abläufe usw. könnten noch besser als Filme oder Animationen dargestellt und veranschaulicht werden.

Bei der Keynote vom IPad stellte die rennomierte New York Times auch ihre neue App vor. Dabei handelt es sich nicht um die normale Website der Zeitung, die mit dem integrierten Browser angesteuert wird, sondern um ein eigenes Programm (App), welche der Verlag für den IPad entwickelt hat bzw. wird. Das die hier vorgestellte App wurde in knapp drei Wochen (!!!) konzipiert, gestaltet und programmiert. Was alles möglich sein wird, wenn die App zwei Jahre auf dem Mark sein wird, ist kaum vorstellbar.
Dies ist natürlich auch eine grosse Herausforderung für Fotografen. Anstatt nur einem Top-Bild, welches heute gedruckt wurde, müssen Fotografen in der Zukunft viele gute Bilder abliefern. Diese werden dann als attraktive Diashow den Artikel Illustrieren. Oder Bildergalerien können auch als Standalone funktionieren (siehe z.B. “The Big Picture”).
Zudem müssen die Pressefotografen in der Zukunft neben Stills auch Bewegt-Bilder an die Redaktionen abgeben können. Die Jobs Fotograf und Kameramann werden sich stark annähern. Dieses Thema ist aber ein neuer, eigener Post wert, welcher ich in Bälde auch noch schreiben möchte.
Neben der New York Times haben übrigens auch die bekannten Magazine “Sports Illustrated”, “Vogue”, “Mens Health” und weitere angekündigt, E-Issues für das IPad zu entwickeln. In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen gab auch Ringier-Konzern CEO Christian Unger zu verstehen, dass das Verlagshaus zukünftig auf solche Tables setzen wird und dies die Zukunft für die Medien seien.

Es ist jedoch zu erwarten, dass solche komplette E-Ausgaben nicht kostenlos den Lesern zur Verfügung gestellt werden. Verschiedene Finanzierungs-Strategien werden angedacht: Jahres-, Monats- oder Tagesabos oder Micropayments, also nur wenige Cents (z.B. 2 Cents)  für einen kompletten Artikel.

Hier noch ein bisschen älteres Video (zwei Monate alt), das zeigt, wie die Sports Illustrated als E-Issue aussehen könnte (das Gerät ist kein IPad. Aber so stellen sich die Macher der Zeitschrift vor zwei Monaten das IPad vor). Auch ganz hübsch….:

 

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