Apples Ipad – der erste Schritt in das mobile digitale Zeitalter!

So sieht es also aus: das Apple Ipad. Schon seit geraumer Zeit wurden im Netz und in den Medien über ein mögliches Touch-Pad von Appel berichtet. Verschiedene Spekulationen und Gerüchte machten den Umlauf, welche Funktionen es bieten wird, was es kann und was nicht.

Vor wenigen Stunden hat nun Steve Jobs die erste Version des Ipads vorgestellt. Man muss zugeben, die Entwickler haben sich nicht lumpen lassen. Dennoch vermisse ich ein paar Dinge noch bei dieser ersten Version. Doch beginnen wir mit den positiven News:

Die wohl grösste Überraschung ist der Preis: Bereits ab 499 Dollar kann man sich ein Ipad leisten. Das ist im Vergleich mit den Schätzungen diverser Online-Portale sehr wenig. Das Apple-Management betont ausdrücklich, dass man mit einer Low-Price-Strategie das Gerät vertreiben möchte. Nicht wie beispielsweise beim IPod High-to-low-Price Strategie. Auch positiv fällt der eigens für das Ipad entwickelte A4-Prozessor auf. Er garantiert eine extrem schnelle Verarbeitung der Befehle. So muss das Ipad beim Start nicht lange booten, sondern startet umgehen. Nur Multitasking schein das Tablet leider (noch) nicht zu beherrschen. Der Bildschirm wird mit LED-Technologie beleuchtet werden, was einerseits gute, satte Farben und schöne Kontraste garantiert. Andererseits ist der Sichtwinkel sehr breit. So wird es kein Problem sein, zu zweit oder zu dritt Videos oder Fotos anschauen zu können, ohne dass die Bild-Qualität für die äusseren Personen schlecht wird.

Und auch im Bereich der Software wartet das neue Produkt mit innovativen Programmen auf. IBook nennt sich der neue Store für Bücher, Zeitungen und Magazine. Wie bereits vom AppStore und ITunes bekannt, kann man in IBook die Produkte online kaufen und umgehend Nutzen.

Bei der Präsentation des neuen Gerätes wurden für das IPad spezielle E-Ausgaben der New York Times gezeigt. Für mich stellt sich hier natürlich die Frage, bis wann die Schweizer Medien- und Verlagshäuser ihre E-Ausgaben präsentieren werden. Und wie das Redaktions-Konzept aussehen wird. Ich bin überzeugt, dass mit dem Tablet eine noch grössere Medien-Konvergenz angestrebt wird, als dies bereits heute der Fall ist. Zeitungen werden noch mehr Bildergalerien, Videos und Audiokontent einkaufen oder selbst produzieren (müssen). So ist es gut möglich, dass z.B. das Schweizer Fernsehen ein Ipad-Portal erstellen wird. Dort könnte man wie auf der Website Nachrichten lesen. Und natürlich TV schauen. Entweder via Live-Steam (ähnlich wie Zattoo) oder On-Demand. Die Grenzen zwischen vor allem Print und TV, aber auch Radio werden immer kleiner oder werden komplett verschwinden. Eine extrem Spannende Entwicklung wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren auf uns zukommen.

Für bestehende IPhone-Besizer ist folgende Funktion ein Grund zur Freude. Bereits gekaufte Programme (z.B. Navigations-Apps, News-Apps, Social-Network-Apps, Games usw.) können zukünftig auch auf dem IPad genutzt werden. Was ebenso Freude bereitet sind die speziell für das IPad adaptierten Programme, die man vom IPhone kennt: Mail, Kalender, Browser usw. Nur natürlich speziell für das grosse Display gestaltet.

Doch neben der Freude über diese tolle Produkt, bin ich auch etwas enttäuscht über fehlenden Funktionen und Technologien. Hier meine negativen Punkte: Ich vermisse eine Kamera. Nein, kein 8 Megapixel-Teil. Nein, nur eine einfache Kamera, um z.B. Video-Telefonate z.B. via Skype führen zu können (man bedenke, dass IPod Nanos bereits mit einer 720p-Kamera Videos aufnehmen können). Ebenso fehlt gänzlich ein USB-Anschluss. Dieser wäre toll gewesen, um z.B. Dokumente und Daten auszutauschen. Ebenso ist die Akku-Laufzeit mit maximal 8 Stunden ok, aber nicht weltbewegend. Einen Ersatz-Akku einzulegen wird wie bei Iphones nicht möglich sein. Aber ich bin sicher, dass in der zweite Version solche Änderungen vorgenommen werden. Zumindest die ersten zwei Punkte.

Mein Fazit: Heute wurde der neue Weg ins mediale Zeitalter vorgestellt. Und ich meine damit nicht primär Apples IPad. Sondern Tablets und hybride grössere Endgeräte allgemein. Doch die Konkurrenz wird sich lange an dem einfachen und überzeugenden Konzept des Ipad die Zähne ausbeissen. Ohne Chance auf grossen Erfolg. Oder gibt es eine richtige Alternative (ink. 120’000 Apps, ITunes-Store, offene Entwicklungs-Kits usw.) zum Iphone oder zum Ipod? Wie hiess doch nochmals Microsofts Mp3-Player…
5thElementJanuary 28, 2010 - 1:30 am

schön geschrieben Herr Landert. Was aber immer wieder in aller Euphorie vergessen geht ist die Verbindung. Viele Netzbetreiber haben jetzt schon grösste Mühe ein stabiles Netz fürs iPhone bereit zu stellen. Die Betreiber sind schlicht noch nicht bereit, um Millionnen von iPads die Filme, E-Books, Apps und Musik downloaden, zu beliefern. Zudem bestehen noch zu viele Löcher im GP3 Netz, von ausgebauten W-Lan Städtenetzten ganz zu schweigen.
Ich hoffe sehr, die Netzbetreiber sind bestrebt, das iPad aus diesen technischen Gründen nicht zu verhindern. In der Schweiz sieht die Sache relativ gut aus, wobei gut relativ ist.
Trotzdem freu ich mich unglaublich, ein iPad in den Händen zu halten.

Grüsse

Pascal Landert PhotographyJanuary 28, 2010 - 1:45 am

Hallo

Diesen Gedankengang habe ich mir auch schon gemacht, wobei in eine etwas anderer Richtung. Wenn ich ein Ipad 3G besitze, muss ich ja auch einen “Provider”, sprich einen Telefonnetzanbieter, haben, der mir ein solches Abo verkauft. Und wie schnell Swisscom und Co. solche Abos verkaufen werden, ist fraglich. Und wie angesprochen wird die Gewährleistunng der Verbindung wohl ein “Problem” darstellen. Wobei ich zugeben muss, dass ich in diesem Bereich nur sehr wenig Kenntnisse habe.

Nun müssen die Netzbetreiber ebenso wie Apple ihre Hausaufgaben machen. Und dann kommt das mit den mobilen hybriden Endgeräten gut – hoffe ich zumindest… ;)

Lieber Gruss zurück

MENU